Inflationsausgleich für freie Kultureinrichtungen: Offener Brief an den Kulturausschuss und die Ratsfraktionen
In einem Offenen Brief kritisieren freie Kultureinrichtungen aus Flensburg den Beschluss des Kulturausschusses zum Inflationsausgleich für die freien Kultureinrichtungen.
Inflationsausgleich für freie Kultureinrichtungen
Offener Brief an den Kulturausschuss und die Ratsfraktionen
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einigem Befremden haben wir die Beschlussfassung des Kulturausschusses auf seiner Sitzung im M?rz zum Inflationsausgleich für die freien Kultureinrichtungen zur Kenntnis genommen.
Darin hei?t es sinngem??, die Verwaltung solle prüfen, wie eine existenzgef?hrdende Situation durch die hohe Inflation und stark gestiegene Energiekosten abgewendet werden k?nne.
Weiter hei?t es in der 2. Erg?nzung, dass die Kultureinrichtungen ihre gestiegenen Kosten klar zu dokumentieren und belastbar darzulegen h?tten.
Diese Beschlusslage geht nach unserer Auffassung v?llig an der Realit?t der betreffenden Kultureinrichtungen vorbei. Tatsache ist, dass die Kostenstrukturen sehr von Art und Umfang des Angebotes abh?ngen. Tatsache ist auch, dass fast alle Kosten, die mit dem Betrieb der Einrichtungen entstehen, im letzten Jahr stark gestiegen sind und noch weiter steigen. Dies sind insbesondere, neben den Energiekosten, die Kosten für Technik, Hotel, Catering, Druck, Reise und nicht zuletzt die Künstlerhonorare. Ein Auffangen der Kostensteigerungen durch erh?hte Eintrittseinnahmen ist in dieser Situation kaum m?glich.
Gleichzeitig ist festzustellen, das das die Besucherzahlen noch nicht wieder das Vorcoronaniveau erreicht haben bzw. auf Grund der hohen Inflation eine gewisse Zurückhaltung beim Publikum festgestellt wird. Eine Schere ?ffnet sich, die die Existenz der Einrichtungen gef?hrdet.
Eine Nichtangleichung der Zuschüsse an die Inflation führt mittel- und l?ngerfristig zu einer Verringerung des Angebotes in quantitativer und qualitativer Hinsicht, was letztlich einen schleichenden Tod für die Einrichtungen bedeuten würde.
Auch m?chten wir – gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Tarifabschlusses für den ?ffentlichen Dienst – darauf hinweisen, dass sich die Einkommen der Angestellten und Honorarkr?fte in den betreffenden Einrichtungen am unteren Ende der Skala und teilweise schon im prek?ren Bereich bewegen.
Für andere Kultureinrichtungen in der Stadt gilt dies nicht. Hier sind die Einkommen tarifgebunden oder ein Inflationsausgleich ist vertraglich festgelegt.
Die unterzeichnenden Kultureinrichtungen fordern die Politik daher auf, auch für die freien Kultureinrichtungen die Zuschüsse dauerhaft zu dynamisieren und sie nach einem klar definierten Schlüssel regelm??ig anzupassen.
Die Einrichtungen werden auch bemüht sein, ihre Eigenfinanzierung durch Eintrittsentgelte, Sponsoring und Einwerbung von Drittmitteln zu optimieren.
Dies ist jedoch nur m?glich, wenn eine angemessene und dauerhaft angepasste ?ffentliche Grundf?rderung sichergestellt ist.
Theaterwerkstatt Pilkentafel
Volksbad e.V.
Kulturwerkstatt Kühlhaus
Flensburger Hofkultur e.V.
Ver?ffentlicht am 11. Mai 2023, in Bürgerbeteiligung, Flensburg News, Haushalt, Kultur, Soziales. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.
Ich finde es verwunderlich, dass immer noch die Frage, ob es richtig ist, in Institutionen zu investieren statt in den individuellen Menschen durch ein BGE au?en vor bleibt. Das Investieren in Einrichtungen verschlingt durch die dazugeh?rige Bürokratie sehr viel Geld. Und das Geld erreicht nich den einzelnen Menschen, insbesondere meist die, die eh nur wenig erhalten, weil sie T?tigkeiten ausführen, die eh schlecht bezahlt sind. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde dagegen alle erreichen und ein Mindestma? an bürokratischen Aufwand mit sich bringen. Und es wüerde auch den Einrichtungen helfen, da einerseits die Mitarbeiter grunds?tzlich abgesichert w?ren und zwar Alle und andererseits die Menschen Geld h?tten, um die Leistungen der Einrichtungen in Anspruch zu nehmen,. Flensburg war in deser Debatte schon mal weiter!
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