Archiv für den Tag 16. Mai 2023

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Gut ein Fünftel der Bev?lkerung Deutschlands von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

In einer Mitteilung weist der Parit?tische Gesamtverband darauf hin, dass die vom Statistischen Bundesamt heute ver?ffentlichten Daten bereits schon veraltet sind. Anschlie?end zu dieser Mitteilung die Meldung des Statistischen Bundesamts vom heutigen Tag.

In Flensburg ist die Armutsgef?hrdungsquote deutlich h?her. So beziehen allein 17,5% der erwerbsf?higen Bev?lkerung in Flensburg Sozialleistungen nach SGB II, III und XII. Mehr Daten in dem letzten Sozialatlas 2022 für Flensburg. Alllerdings bezieht sich hier der Stichtag auf den 31.12.2021 und gibt es für 2022 noch keine aktuellen Zahlen.

Heute ver?ffentlichte Armutsdaten des Statistischen Bundesamts veraltet

Das Statistische Bundesamt weist heute mit einer Pressemeldung auf neue Daten zur Armut und sozialen Ausgrenzung in Deutschland hin. Irreführend ist, dass dabei der Eindruck entsteht, es handele sich durchg?ngig um Zahlen für das Jahr 2022. Tats?chlich beziehen sich die für die Armutsquote relevanten Einkommensdaten jedoch auf das Jahr 2021. Die Daten entstammen der europ?ischen Gemeinschaftsstatistik EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions), in der sich die Fragen zum Einkommen auf das Vorjahr der Erhebung beziehen. Hierauf weist das Statistische Bundesamt in seiner Pressemeldung allerdings nur am Rande hin.

Gut ein Fünftel der Bev?lkerung Deutschlands von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

  • 17,3?Millionen Betroffene in Deutschland im Jahr 2022
  • 14,7?% der Bev?lkerung waren armutsgef?hrdet, 6,1?% waren von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen, 9,7?% der Menschen lebten in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung

WIESBADEN 16.05.2023 – In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 % der Bev?lkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Erstergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilt. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unver?ndert. So waren im Jahr 2021 knapp 17,3 Millionen Menschen oder 21,0 % der Bev?lkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.

Eine Person gilt in der Europ?ischen Union (EU) als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgef?hrdungsgrenze, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung. Für jede dieser Lebenssituationen kann jeweils der Anteil der Betroffenen an der Bev?lkerung ermittelt werden.

Im Jahr 2022 war etwa jede siebte Person (14,7?% der Bev?lkerung oder 12,2?Millionen Menschen) in Deutschland armutsgef?hrdet. Im Jahr 2021 hatte die Armutsgef?hrdungsquote 16,0?% betragen. Nach EU-SILC gilt eine Person als armutsgef?hrdet, wenn sie über weniger als 60?% des mittleren Einkommens der Gesamtbev?lkerung verfügt. 2022 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland netto (nach Steuern und Sozialabgaben) bei 1?250?Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der Schwellenwert bei 2?625?Euro im Monat. Um das Einkommen vollst?ndig zu erfassen, wird das Jahreseinkommen erfragt. Dadurch beziehen sich die Fragen zum Einkommen auf das Vorjahr der Erhebung, in diesem Fall also auf das Jahr 2021.

6,1?% der Bev?lkerung oder 5,1?Millionen Menschen in Deutschland waren im Jahr 2022 von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen (2021: 4,3?%). Das bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln deutlich eingeschr?nkt waren. Die Betroffenen waren zum Beispiel nicht in der Lage, ihre Rechnungen für Miete, Hypotheken oder Versorgungsleistungen zu bezahlen, eine einw?chige Urlaubsreise zu finanzieren, abgewohnte M?bel zu ersetzen oder einmal im Monat im Freundeskreis oder mit der Familie etwas essen oder trinken zu gehen.

9,7?% der Bev?lkerung unter 65 Jahren oder 6,1?Millionen Menschen in Deutschland lebten 2022 in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung (2021: 9,5?%). Das hei?t, die Haushaltsmitglieder waren insgesamt sehr wenig oder nicht in den Arbeitsmarkt eingebunden. Nach EU-SILC liegt diese Situation vor, wenn die Erwerbsbeteiligung der erwerbsf?higen Haushaltsmitglieder im Alter von 18 bis 64 Jahren im Vorjahr der Erhebung insgesamt weniger als 20?% betrug. Dies war zum Beispiel der Fall, wenn in einem Haushalt mit zwei Personen in dieser Altersgruppe eine Person überhaupt nicht arbeitete und die andere insgesamt nur in vier von zw?lf Monaten erwerbst?tig war.

Ein EU-weiter Vergleich des Anteils der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen an der Bev?lkerung im Jahr 2022 ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht m?glich, da bislang weniger als die H?lfte der EU-Staaten ihre Ergebnisse ver?ffentlicht haben. Von den derzeit vorliegenden Ergebnissen war der Anteil in Finnland im Jahr 2022 mit 16,3?% am niedrigsten, am h?chsten war er in Bulgarien mit 32,2?%. Im Jahr 2021, für das ein Gesamtergebnis für die EU vorliegt, hatte Deutschland mit einem Anteil von 21,0?% knapp unter dem EU-Durchschnitt von 21,7?% gelegen.

Methodische Hinweise:

Die Ergebnisse entstammen der europ?ischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). EU-SILC ist die amtliche Hauptdatenquelle für die Messung von Armutsgef?hrdung und Lebensbedingungen in Deutschland und der EU. In Deutschland ist die Erhebung seit dem Jahr 2020 als Unterstichprobe in den Mikrozensus integriert. Aufgrund der damit verbundenen umfangreichen methodischen ?nderungen ist ein Vergleich der Ergebnisse ab 2020 mit den Vorjahren nicht m?glich. Ausführliche Informationen hierzu bietet eine Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung m?glichst wenig Zeit vergeht, werden seit dem Erhebungsjahr 2020 zun?chst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse ver?ffentlicht. Bei den hier angegebenen Ergebnissen für 2022 handelt es sich um Erstergebnisse.

In der Erhebung EU-SILC ist die Grundlage für die Einkommensmessung in einem Erhebungsjahr das gesamte verfügbare Haushaltseinkommen (Einkommen nach Steuern und Sozialabgaben) des Vorjahres. Die Fragen zum Einkommen beziehen sich also auf das Vorjahr der Erhebung. Auch die Frage nach der Erwerbsbeteiligung bezieht sich auf das Vorjahr der Erhebung. Im Jahr 2022 wurden 36?661 Haushalte und 63?127 Personen ab 16 Jahren zu ihren Einkommen und Lebensbedingungen befragt.

Die amtliche Statistik liefert zum Themenbereich ?Einkommen, Armutsgef?hrdung und soziale Lebensbedingungen“ Indikatoren auf Basis unterschiedlicher Datengrundlagen. Neben den hier vorgestellten Ergebnissen aus EU-SILC gibt es auch Daten zur Armutsgef?hrdung und Einkommensverteilung aus dem Mikrozensus-Kernprogramm. Diese dienen vor allem einer tieferen regionalen und fachlichen Untergliederung. Erl?uterungen zu den verschiedenen Datengrundlagen bietet die Themenseite ?Lebensbedingungen und Armutsgef?hrdung“.

Erl?uterungen zu den verwendeten Indikatoren sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes ver?ffentlicht:

Weitere Informationen:

Diese und weitere Ergebnisse der Erhebung EU-SILC 2022 sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite ?Lebensbedingungen und Armutsgef?hrdung“ sowie in der Eurostat-Datenbank ver?ffentlicht.

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